Kirchenentwicklung 2030
Unsere Fraktion war und ist von der Nachricht der beabsichtigen Schließung der Kindergärten „Wirbelwind“ und „St.-Laurentius“ und dem Herauslösen der Kirche aus deren Trägerschaft mehr als geschockt.
Das Bild in Wiesloch das uns zurückgespiegelt wird, zeigt sich eindeutig:
· Erzieherinnen und Erzieher sind verunsichert, schauen sich vielleicht schon aktiv nach neuen Jobs um. Wir brauchen Lösungen!
· Familien wissen nicht, ob sie ihre Kinder noch anmelden sollen oder was genau in Zukunft passiert
· Kinder verstehen die Tragweite dessen nicht was gerade passiert.
Im schlimmsten Fall kommt es zu massiven nicht kompensierbaren Ausfällen in der Betreuung! Sehr geehrter Herr Pawelzik, Ihre gerade zugesagten Sicherheiten sind ein Anfang, müssen aber nun ausskizziert und sattelfest gemacht werden!
Aus dieser Schockstarre gelöst müssen wir uns überlegen, was der Nukleus für uns als CDU und unserer Gesellschaft ist: Dies ist die Familie! Das christliche Menschenbild schreibt ihr eine herausragende Stellung zu. Familie leistet, vor allem durch verantwortliche Elternschaft, einen hohen Beitrag zum Wohl der Gesellschaft. Indem die Familie ihren Erziehungsauftrag erfüllt, trägt sie zum Gemeinwohl entscheidend bei. Staat, Gesellschaft und Kirche haben diese zu fördern. Familie hat ein Recht auf Unterstützung und angemessene Hilfe, um ihren grundlegenden Auftrag erfüllen zu können, beispielsweise durch finanzielle Erleichterungen, Anerkennung von Erziehungsarbeit und bei der Gestaltung der Erziehungsinstitutionen. Und gerade hier sehen wir auch die konfessionellen Trägerschaften der Kindergärten in besonderer Verantwortung. In vielen Gesprächen in dieser Woche, haben Eltern uns deutlich gemacht, dass dies ein entscheidendes Kriterium für sie war einen konfessionellen Träger für ihre Kinder zu suchen und dass sie dies mehr als Wertschätzen. Für uns ein Grund einen eindringlichen Appell an Sie als örtliche Vertreter der Kirche zu richten:
Überlegen sie sich diese Entscheidung nochmals, die Trägerschaft in Wiesloch auf drei Kindergärten zu reduzieren, sondern richten sie ihren Blick in die Familien und nach vorne und arbeiten sie gemeinsamen mit uns an einem „Haus für Kinder“ und um eine gemeinsame Trägerschaft weiterzuführen. Hier lebt das christliche Menschenbild! Hier lebt auch die katholische Kirche!
Kreative Lösungen für so manche von ihnen gerade genannten Herausforderungen, Herr Pfarrer Pawelzik, gibt es bestimmt - seien es die zeitlichen Ressourcen oder die Finanzierung. Wollen müssen wir es!
Wir werden uns ausdrücklich nicht in innerkirchliche Entscheidungsprozesse einmischen und erkennen den durch die vielen Kirchenaustritte entstandenen Konsolidierungsdruck an. Die Frage ist, ob gerade Kindergärten ein geeigneter Hebel sind dem entgegenzuwirken… Jedoch kritisieren wir aufs Schärfste, wie diese Entscheidungen kommuniziert worden sind. Dies hat erheblich zu einer Verunsicherung weit über die Kernstadt von Wiesloch hinaus beigetragen. Ihre gerade hier erläuterte Einsicht ist ein erster guter Schritt in die richtige Richtung.
Darüber hinaus werden wir natürlich mit wachem Auge, den jetzt angestoßenen Prozess begleiten, und auch die Möglichkeiten ausloten die wir über bspw. Bebauungsplan und dessen Änderungen als Inhaber des Planungsrechtes/-verfahrens (zumindest für die Dreifaltigkeit) haben, um hier die Betreuungsinteressen der Stadt zu wahren und unserer gesetzlichen Verpflichtung nachzukommen. Dies kann und wird von unserer Seite aber nur gemeinschaftlich erfolgen. Das ist unser Angebot als Christdemokraten.
Wir erwarten daher, schnellstmöglich wenn nicht gar unverzüglich eine belastbare, transparente Perspektive und Planungssicherheit für Eltern, Kinder und dringendst auch für das Personal, herzustellen. Dies unter öffentliche Einbeziehung der eben genannten Personenkreise in Planung und Diskussion.
Darum sollten nun alle Beteiligten einen Schritt zurückgehen, aus unserer Sicht nicht haltbare Zeitlinien revidieren und zusammen eine gemeinsame Lösung finden, die Familien und Erzieherinnen nicht verunsichern, sondern unterstützen und verlässliche Klarheit schafft.
Vielen Dank
Markus Grimm | CDU Fraktionsvorsitzender | Es gilt das gesprochene Wort