Auszug aus unserer Stellungnahme im Gemeinderat:

Ende September 2021 hat eine Gemeinderatsmehrheit es abgelehnt, der ENBW respektive NetzeBW eine Entwicklungschance im Sternweiler Ost zu geben und der Verlagerung des seit mehr als 100 Jahren in Wiesloch bestehenden Unternehmens dorthin zuzustimmen. Daraus folgend kam der Auftrag, nochmals die HDM und den  Metropolpark vertieft zu prüfen und dies hier vor dem Gremium vorzulegen. Die Vertreter des Unternehmens haben dies glaubhaft und fachkompetent dargelegt warum eine Ansiedelung dort nicht möglich ist.

Wir in der CDU sehen nicht nur den Wohnungsbau, sondern auch in einer vitalen, für die Zukunft gut aufgestellten, Gewerbelandschaft, eine weitere wichtige Kernsäule unserer Stadt! Dazu gehört aber konsequent dann auch, Unternehmen aus unserer Mitte wie der NetzeBW - die sich auf Wachstumskurs befinden und ein klares Bekenntnis zu unserer Stadt geben - eine ebenso klare und fundierte Perspektive zu bieten! Und zur Perspektive und städtischen Verlässlichkeit gehört auch, Flächenpotentiale auszuweisen damit diese Unterhemen sich vergrößern können! Unternehmenssteuern bilden einen wichtigen Beitrag, dass wir als Stadt uns Projekte leisten bzw. umsetzen können die wir uns z.B. auch im Rahmen des Fahrplanes des Klimaschutzkonzeptes auferlegt haben. Und gerade bei der Energiewende müssen wir uns auch überlegen wie der Strom von A nach B kommt – JETZT haben wir die Fachkompetenz mit der NetzeBW als direkter Ansprechpartner vor Ort! Und ich wiederhole mich jetzt aus der letzten Hauhaltsrede: Dieses an der Energiewende stark involvierte Unternehmen aus Wiesloch ganz zu verlieren wäre ein Offenbarungseid! Dies macht die CDU nicht mit!

Natürlich gilt es die ökologischen Auswirkungen einer Verlagerung in den Sternweiler Ost, mit den ökonomischen, perspektivischen als auch den sozialen Auswirkungen abzuwägen und zu bewerten. Und das haben wir in der Fraktion intensiv getan – so eine Entscheidung nehmen wir nicht auf die leichte Schulter! Man kann nicht aus einem (Beiß)Reflex heraus jegliche Art der Versiegelung im Vorhinein ablehnen oder mit dem Argument der CO2-Senken-Reduzierung jegliche Diskussion im Keim ersticken wollen. So manches Projekt – auch klimafreundliche – versiegelt Flächen. Und trotzdem wiegen Vorteile manchmal schwerer als die Nachteile – und darum würden WIR diese Projekte auch nicht kategorisch in Frage stellen!

Die EnBW bringt zu den vielen bestehenden Beschäftigungsverhältnissen auch zusätzliche Ausbildungs- als auch Arbeitsplätze mit. Auch das gilt es in den sozialen Implikationen zu betrachten. Für uns als CDU ist aber auch wichtig auf die Chance hinzuweisen die eine urbane Entwicklung des jetzigen EnBW Geländes inmitten Wieslochs für Wiesloch bietet. Im gleichem Atemzug gehört aber auch das Umfeld dort wie z.B. die Lempenseite/Tuchbleiche für uns in eine Art Gesamtbetrachtung mit hinein. Für die CDU steht der Schutz der dort angesiedelten Gewerbetreibenden – unserer Mittelständler - , bei möglicher quartierverträglicher Wohnbauentwicklung, im Vordergrund.  Wir stehen für ein Miteinander von Gewerbe und Wohnen in einem harmonischen Umfeld und fordern als CDU weiter ein Mischgebiet unter den Vorgaben eines urbanen Raumes - das den Bestand sichert dort – wenn es dann so kommt - zu fokussieren.

 

Aber eines nach dem Anderen. Bevor wir uns Gedanken um eine Entwicklung auf dem jetzigen ENBW Gelände machen, muss sich dieses Unternehmen in Wiesloch an anderer Stelle ansiedeln können und wollen. Nach 6-jährigen Diskussionen, auch hier im Gremium, und vielen Abwägungen und Diskursen ist für uns der Punkt jetzt erreicht hier eine Entscheidung zu treffen/ herbeizuführen zu wollen. (Auch dies gehört zur Verlässlichkeit und Kontinuität gegenüber Partnern – in diesem Fall dem Unternehmen NetzeBW – klare Aussagen zu treffen).

Und dies tun wir jetzt:

 

Wir als CDU wollen Gewerbe in Wiesloch,

wir wollen die ENBW als alteingesessenes Unternehmen bei uns halten 

und wir wollen ihnen, den vielen Beschäftigten und Auszubilden, dort eine Perspektive in Wiesloch geben!

 

Darum werden wir der Verlagerung – nach reiflicher Abwägungen und Bewertung aller FÜR und WIDER - in den Sternweiler OST zustimmen.

 

 

Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit.

Markus Grimm