Unsere Wieslocher Einzelhändler – und ganz besonders auch die der Innenstadt – sind schwer durch die Corona-Herausforderungen gekennzeichnet.
Zum einem durch das angewiesene Zusperren ihrer Geschäfte durch die Landesregierung – welches zum Glück nun aber gelockert wurde. Zum anderen aber auch durch die immer noch vorsichtigen Einkäuferinnen und Einkäufer die „noch“ nicht so zahlreich in die Stadt kommen. Über die städtische Wirtschaftsförderung kam der dringliche Hilferuf aus der Innenstadt in der letzten Gemeinderatssitzung auch zu dessen Mitgliedern an. Die Verwaltung schlug deshalb vor, es anderen Kommunen im Umkreis gleich zu tun und zeitweise die Parkgebühren in Wiesloch auszusetzen um auch ein psychologisches Zeichen in diesen Zeiten nach „Außen“ zu senden: „Ihr seid willkommen in unserer Stadt!“. Ein Konsens, so könnte man naiv meinen. Während unsere CDU Fraktion im Gemeinderat dieses wichtige Zeichen vollkommen unterstützen konnte, sah das die Mehrheit anders. Subsummiert kann man sagen, dass die Bandbreite von einem vorsichtigen „Warum jetzt unterstützen?“ über einem „Warum einseitig nur die Autofahrer bevorzugen?“ bis hin zu einem „die Autofahrer wollen wir doch eh nicht in Wiesloch“ ging. Verkannt wurde dabei unter anderem die Tatsache, dass es oft keinen Spaß macht mit bspw. 2 Kindern aus Schatthausen auf seinem Lastenrad sich abstrampelnd mal „schnell“ nach Wiesloch rein zu fahren um Besorgungen zu machen und dann wieder fix zu seinen anderen Terminen in Schatthausen zu sein. Zudem meiden Ältere und zu den Risikogruppen gehörenden Personen aufgrund der aktuellen Verunsicherung immer noch weitgehend die Nutzung des öffentlichen Nahverkehrs. Die Debatte war sehr von Idealismus und fraktionellen Beißreflexen geprägt, anstatt an das Signal zu denken das nach außen geht: 4 Wochen wird nun wieder nichts in Wiesloch für bspw. den Einzelhandel gemacht. 4 Wochen bis der Gemeinderat wieder tagt. 4 Wochen in denen andere Kommunen uns den Rang ablaufen und offener sind.
Das Signal wäre für unseren Einzelhandel wichtig gewesen. Die CDU Fraktion steht schon immer für eine lebendige Innenstadt die alle mit einbezieht von Nah bis Fern. Mit einer am realen Leben orientierten pragmatische Politik, sollten wir JETZT mit der ersten Gruppe beginnen diese zu unterstützen und dann sich der nächsten widmen. Und eine Regel gilt immer: Der erste Schritt muss mal getan werden um sich auf einen Weg zu machen!